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29. November 2011 · von H.R.

Zukunftskonferenz 10 Jahre Kriterien und Indikatoren einer nachhaltigen Jagd

hochrangige internationale Vertreter aus Jagd, Verwaltung, Naturschutz und Grundbesitzerverbände diskutieren in Wien

An der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) diskutierten hochrangige internationale Vertreter aus Jagd, Verwaltung, Naturschutz und Grundbesitzerverbände, im Rahmen der Zukunftskonferenz "10 Jahre Kriterien und Indikatoren einer nachhaltigen Jagd", über die Zukunft der Jagd in Österreich.

Univ. Prof. Dr. Klaus Hackländer, Vorstand des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der BOKU, der durch das Programm führte, wies darauf hin, dass laut Weltnaturschutzorganisation IUCN die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen einen wesentlichen Beitrag zum Artenschutz leisten kann. „Die selbstkritische Reflexion vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit ist für die Jagd überlebenswichtig“, so Hackländer.

Doch was kennzeichnet eine nachhaltige Jagd?

Dazu referierten DI Josef Hackl und DI Wolfgang Lexer (Umweltbundesamt), Ao.Univ.Prof. Dr. Friedrich Reimoser (Veterinärmedizinische Universität Wien) und DI Martin Forstner (WWN – Technisches Büro für Forstwirtschaft) aus dem von Ihnen gemeinsam mit DI Felix Heckl (Umweltbundesamt) erstellten Katalog an Prinzipien und Kriterien. Seit nunmehr 10 Jahren steht der Jägerschaft damit ein praktikabler Leitfaden zur Verfügung, der anhand eines Selbsttest die Nachhaltigkeit des Weidwerks aus ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Sicht ermöglicht.

 

Im Verlauf der Tagung kamen Vertreter europäischer (FACE, European Landowner’s Organization) und internationaler (CIC) Organisationen zu Wort, um den Gedanken der Nachhaltigkeit in ihrer Verbandsarbeit zu erläutern. Erfolgreiche Best-Practice-Modelle für die Umsetzung der Nachhaltigkeitskriterien wurden auch von DI Martin Forstner für größere Land- und Forstbetriebe und vom Akademischen Jagdwirt Kurt Hofer (Fair Hunt) für innovative Jagdtourismusunternehmen dargelegt. Das vernetzte Zusammenspiel aller Interessensgruppen sei mehr denn je gefordert, so auch Dr. Georg Erlacher (Österreichische Bundesforste AG), der eindringlich die Grundeigentümer und die Jäger dazu ermahnte, Verantwortung für zum Teil überhöhte Wildbestände und daraus resultierender Nutzungskonflikte in der Natur- und Kulturlandschaft zu übernehmen. Spannend geführt wurde die abschließende Podiumsdiskussion nach einem Ausblick in die Zukunft des Jägers im Jahr 2030, skizziert von Prof. Dr. Beutelmeyer (market Institut) auf Basis einer repräsentativen Umfrage. Demnach „verfüge der Jäger der Zukunft über ein umfangreicheres theoretisches jagdliches Wissen, jedoch wird er praktisch immer weniger in der Lage sein, dieses aufgrund mangelnder Zeitressourcen auch umzusetzen. Den Jägern gelinge es zunehmend weniger, glaubwürdig Naturkompetenz zu vermitteln“, so Beutelmeyer.

Für die Zukunft wird es notwendig sein, die Nachhaltigkeitsstrategie in der Jagd verstärkt in der Aus- und Weiterbildung der Jägerschaft einzubauen und die wesentlichen Inhalte permanent nach innen und außen zu kommunizieren. Des Weiteren wurde von den Teilnehmern die Notwendigkeit gesehen, die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen in einem integralen Ansatz zu beleuchten, bei dem neben Land- und Forstwirtschaft auch die Freizeitwirtschaft eingebunden wird. Die gegenseitige Berücksichtigung der Interessensgruppen bildet die Basis für die Nachhaltigkeit und ein konfliktfreies Miteinander – zum Wohle des Wildes und der Gesellschaft.

 

Foto v.l.n.r.: Dr. Lebersorger (Zentralstelle der Österreichischen Landesjagdverbände), DI Montecuccoli (Land & Forst Betriebe Österreich), Mag. Mair-Markart (Naturschutzbund Österreich), von Münchhausen (Deutsche Wildtier Stiftung), Dr. Seltenhammer (Lebensministerium)

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