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28. Mai 2005 · von S.H.

Fuchsbejagung und Tollwut

Wir Jäger sind gefordert, den Fuchs scharf zu bejagen

Stellungnahme von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. P. Müller zur Rolle der Jagd bei der Eindämmung der Tollwut.
Fuchsbejagung und Tollwut

Verbreitung und Dynamik der Tollwut in Europa zeigen, dass epidemologische Befunde und lokale Nachweise nur die Spitze des Eisberges sind; telemetrische Untersuchungen an Fuchspopulationen, die das Seuchengeschehen nachhaltig beeinflussen, belegen, dass die Ausbreitungsdynamik oftmals weitgehend unterschätzt wird.

Füchse besiedeln heute alle deutschen Großstädte, leben von und sterben auf unseren Schnellstraßen und überqueren in der Nacht auch die Brücken über große deutsche Flüsse. Das Problem ist latent überall vorhanden und sollte nicht durch scheinbar unbetroffene Theoretiker verharmlost werden.

Der Fuchs spielt eine zentrale Rolle; viele andere Arten und auch Menschen sind davon betroffen. Deshalb kommt – neben der Impfung der Fuchspopulationen gegen Tollwut – der Reduktion der Fuchspopulationen durch die Jagd eine wichtige Rolle zu. Seit 1994 wurden jährlich eine halbe Million Füchse in Deutschland erlegt. Hinzu kommen über 250.000 Füchse, die auf unseren Straßen überfahren werden – schwerpunktmäßig in den Monaten Mai (Jungenaufzucht) und Oktober (verstärktes Abwanderungsverhalten von Jungfüchsen). Dennoch wird dadurch flächendeckend der Populationszuwachs nicht "abgeschöpft". Die intensive Fuchsbejagung in Revieren mit großem Niederwildvorkommen wird "ausgeglichen" durch oftmals fehlende Jagdaktivitäten, vornehmlich in reinen Waldrevieren. Unterschiedliche Betroffenheit, z. T. auch soziobiologische Argumente, sind die Hauptfaktoren für dieses Verhalten. Spätestens aber bei grassierender Tollwut müssen diese Argumente zurückstehen und die Jagd auf Füchse intensiviert werden.

Aus vielen internationalen Untersuchungen wissen wir: Das Ansteckungs- und Übertragungsrisiko ist ebenso wie die Wirksamkeit von Infektionen direkt von der Fuchsdichte abhängig. Gerade deshalb sind die Jäger gefordert, den Fuchs scharf zu bejagen. Das ist auf jeden Fall tierschutzgerechter als die Selbstregulation – wie sie manche fordern. Wer etwas anderes propagiert, sollte auch das Risiko fürs Nichtstun tragen.

Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. mult. P. Müller
Biogeographie
Fachbereich VI
Am Wissenschaftspark 25-27
D-54296 Trier
e-mail muellerp@uni-trier.de

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